Ungeachtet der Fortschritte in der Wärmedämmung, der Gebäude- und Anlagentechnik und der Nutzung erneuerbarer Energien hat der Gebäudesektor nach wie vor einen hohen Anteil am Endenergiebedarf und am Ausstoß von Treibhausgasen. Verantwortlich dafür sind nicht nur Heizung oder Kühlung. Auch Aufbereitung, Herstellung und Entsorgung von Bauteilen und Baustoffen verursachen Treibhausgase. Werden Gebäude gezielt mit Hilfe weniger limabelastender Baustoffe und Bauteile errichtet, verringert das deshalb bei gesamtheitlicher ökologischer Betrachtung den CO2-Gehalt in der Erdatmosphäre. Auf besonders klimaschonendes und nachhaltiges Bauen weist das neue RAL Gütezeichen CO2-senkende Holzbauwerke hin, das auf einem solchen gesamtheitlichen ökologischen Berechnungsmodell basiert.

Das RAL Gütezeichen erhalten nur Holzbauwerke, deren Baustoffe und Bauteile über eine gültige Umweltproduktdeklaration verfügen. Zudem dürfen nur solche Holzprodukte verwendet werden, deren Holzrohstoffe nachweislich aus europäischen Staaten und aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen. Die Klimaschutzwirkung wird auf der Grundlage des globalen Erwärmungspotenzials (Global Warming Potential GWP) berechnet. Es gibt an, wie viel Treibgas jeweils freigesetzt wird und über einen Zeitraum von 100 Jahren zur Erderwärmung beiträgt. Aktuell bezieht sich das RAL Gütezeichen auf die Produktionsphase von Häusern. Geplant sind Erweiterungen auf die Bau-, Nutzungsund Entsorgungsphase sowie die Recycling-Potentiale.

Hohe personelle und betriebliche Anforderungen

Voraussetzung für die Verleihung des RAL Gütezeichens sind hohe personelle und betriebliche Anforderungen an die Hersteller. So müssen sie beispielsweise mindestens eine qualifizierte Führungskraft beschäftigen und strenge Wareneingangs- und – ausgangskontrollen sicherstellen. Die Hersteller verpflichten sich dazu, die Einhaltung der Bestimmungen kontinuierlich selbst zu überwachen und sich regelmäßig der Überwachung durch eine externe Einrichtung zu unterziehen.