Gustav Dengel ist Produktmanager bei Jokey. Das Unternehmen nutzt das neue RAL Gütezeichen prozentualer Anteil Recycling-Kunststoff. Im Gespräch mit dem RAL Gütezeichen Magazin erklärt Gustav Dengel, wo die Vorteile der Kennzeichnung für Verbraucher liegen und warum sein Unternehmen sich für das RAL Gütezeichen entschieden hat.

Unternehmensname: Jokey SE
Trägt das RAL Gütezeichen prozentualer Anteil Recycling-Kunststoff seit: 2019
Standort: 15 Standorte weltweit
Anzahl Mitarbeiter: 2.000
Angebotene Leistungen: Verpackungen aus Kunststoff
Website: www.jokey.com

Herr Dengel, warum hat sich Ihr Betrieb entschieden, Produkte mit dem RAL Gütezeichen prozentualer Anteil Recycling-Kunststoff anzubieten?
Gustav Dengel: Oftmals ist die Herkunft von verarbeiteten Sekundärrohstoffen nicht klar erkennbar. Mit der Verwendung des RAL Gütezeichens versichern wir, dass unsere Verpackungen aus rezyklierten Rohstoffen bestehen, die einem Kreislauf der haushaltsnahen Sammlungen entstammen. Mit dem RAL Gütezeichen wird die Herkunft des Rezyklates dokumentiert und auf der Verpackung ist der verwendeten Anteil zuverlässig erkennbar.

Welche Produktgruppen werden bei Ihnen entsprechend mit dem RAL Gütezeichen gekennzeichnet?
Gustav Dengel: Wir stellen Verpackungseimer für die NonFood-Industrie her, die das RAL Gütezeichen tragen. Das sind Verpackungseimer in den unterschiedlichsten Größen und Formen. Alle von uns gefertigten Verpackungen bestehen aus PP-Monomaterial und sind damit für ein hochwertiges und vollständiges Recycling geeignet. Das heißt, dass auch die Verpackung, die aus Rezyklaten besteht, nach Gebrauch wieder problemlos im stofflichen Verwertungskreislauf für neue Verpackungsaufgaben recycelt werden kann.

Was ist das Besondere an Produkten, die das noch recht neue RAL Gütezeichen prozentualer Anteil Recycling-Kunststoff tragen?
Gustav Dengel: Das Besondere ist, dass sowohl der Inverkehrbringer von Verpackungen, wie auch der Endanwender und interessierte Verbraucher ein sicheres Gefühl haben können, dass Verpackungen verwendet werden, die dem Gedanken der Circular Economy – also dem Wiedergebrauch von Rohstoffen – in hohem Maße entsprechen. Technisch können wir unsere Verpackungen bis zu 100 Prozent aus diesen Materialien fertigen. Aber unsere Verpackungen sind in ihrem Verpackungsleben harten physikalischen Herausforderungen, von der Abfüllung bis zum Endverbraucher, ausgesetzt. Teilweise ist noch ein Zusetzen von Primärware oder Post Industrial Rezyklaten (PIR) erforderlich. Dennoch ist schon die Nutzung des Rezyklates mit 50 und mehr Prozent am Gesamtgewicht der Verpackung eine hervorragende Entwicklung in die richtige Richtung. Und die technische Entwicklung lässt erwarten, dass hier in Zukunft noch mehr möglich sein wird. Jokey bietet Verpackungen aus PCR-Materialien übrigens seit Anfang der 1990er Jahre mit der Einführung der Verpackungsverordnung an.

Welche Entwicklungen in Ihrer Branche erwarten Sie durch die Einführung des RAL Gütezeichens?
Gustav Dengel: Wir erhoffen uns, dass weitere Abfüller den Vorbildern in der Branche folgen und ihre Verpackungen auf Post Consumer Rezyklate umstellen, wo immer die technischen Möglichkeiten es zulassen.