RAL Gütesicherung Recycling-Baustoffe – stationäre Aufbereitung überarbeitet
Mit rund 70 Millionen Tonnen Abfallaufkommen im Jahr bilden mineralische Bau- und Abbruchabfälle einen der größten Abfallströme in Deutschland. Mehr als 90 Prozent hiervon können jedoch aufbereitet und für neue Bauvorhaben verwendet werden. Das RAL Gütezeichen Recycling-Baustoffe trägt seit seiner Schaffung 1984 dazu bei, dass diese Baustoffe nicht nur über eine hohe Qualität und gute Umwelteigenschaften verfügen, sondern auch an Akzeptanz gewinnen konnten. Um aktuellen technischen Entwicklungen Rechnung zu tragen, wurden die Vergabekriterien für das RAL Gütezeichen Recycling-Baustoffe – stationäre Aufbereitung nun weitgehend neu gefasst.
Recycling-Baustoffe kommen im Straßen- und Wegebau, beim Bau sonstiger Verkehrsflächen, im Tiefbau und bei technischen Bauwerken im Erd- und Landschaftsbau zum Einsatz. Durch ihre Verwendung können wertvolle Ressourcen geschont und Deponieflächen eingespart werden. Dank der strengen Vergabekriterien gelten Recycling-Baustoffe mit dem RAL Gütezeichen in technischer und ökologischer Hinsicht als gleichwertig zu Primärbaustoffen. Um dies sicherzustellen, müssen sie strikte Kriterien erfüllen und Prüfungen durchlaufen. So wird im Rahmen von Eingangskontrollen von Anfang an sichergestellt, dass nur geeignete und umweltverträgliche Stoffe in den Aufbereitungsprozess gelangen. Schädliche Störstoffe müssen durch geeignete Aufbereitungsverfahren abgetrennt werden.
Produktionskontrollen für zuverlässige Qualität
Abhängig von ihrem vorgesehenem Verwendungszweck und der damit verbundenen Güteklasse erfüllen gütegesicherte Recycling-Baustoffe strikte Vorgaben hinsichtlich ihrer Eigenschaften wie z.B. Wasserdurchlässigkeit, Anteil an enthaltenen wasserlöslichen Chloriden, Widerstand gegen Frostbeanspruchung und gegen Zertrümmerung. Betriebe, die für ihre stationäre Aufbereitung das RAL Gütezeichen tragen, müssen nachweisen, dass die maschinelle Ausstattung ihrer Aufbereitungsanlage dem jeweiligen Stand der Technik entspricht und auf den jeweiligen Verwendungszweck abgestimmte Verfahren eingesetzt werden. Um stets eine hohe technische Qualität und Umweltverträglichkeit der Recycling-Baustoffe sicher zu stellen, werden kontinuierlich werkseigene Produktionskontrollen beispielsweise in Form chemischer Analysen durchgeführt. Zudem findet eine regelmäßige Fremdüberwachung durch qualifizierte Prüfinstitute statt.