Interview mit Thomas Roßbach, seit 1. Januar 2016 Geschäftsführer von RAL und in der Geschäftsführung unter anderem für RAL Gütezeichen verantwortlich.

RAL Gütezeichen Magazin:

Was macht die besondere Zuverlässigkeit von RAL Gütezeichen aus?

Thomas Roßbach:

Dafür sind mehrere Gründe verantwortlich. Das beginnt bereits mit der Festlegung der Kriterien für die Vergabe, den sogenannten Güte- und Prüfbestimmungen. Dabei bindet RAL ganz unterschiedliche Institutionen ein, von Verbraucherorganisationen über Wirtschaftsverbände bis hin zu Ministerien und Prüfeinrichtungen. Gemeinsam stellen sie sicher, dass die Güte- und Prüfbestimmungen alle Aspekte umfassen, die für die Nutzung eines Produkts oder einer Leistung relevant sind. Hinzu kommt, dass sowohl die Unternehmen selbst als auch neutrale Prüfinstitutionen regelmäßig überwachen, dass diese Kriterien eingehalten werden.

RAL Gütezeichen Magazin:

Wie können wir uns die Eigenüberwachung durch die Unternehmen vorstellen und wer kontrolliert sie?

Thomas Roßbach:

Unternehmen, die das RAL Gütezeichen nutzen, verpflichten sich freiwillig dazu, diese Überwachung genau zu dokumentieren. Das bedeutet, dass sie beispielsweise schriftlich festhalten, welche Arbeitsschritte gemacht werden, wie das Personal geschult wird oder welche Geräte eingesetzt werden – eben was die Güte- und Prüfbestimmungen für das jeweilige RAL Gütezeichen verlangen. Diese Dokumente müssen regelmäßig der Gütegemeinschaft, der das Unternehmen angehört, sowie neutralen Prüfern vorgelegt werden.

RAL Gütezeichen Magazin:

Welche Rolle spielen die neutralen Prüfer?

Thomas Roßbach:

Sie tragen entscheidend dazu bei, dass RAL Gütezeichen ihrem Anspruch an Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit gerecht werden. Die Prüfung durch neutrale Einrichtungen schließt aus, dass Interessen eines Betriebs oder einer Branche die Prüfergebnisse beeinflussen können. Sie tragen daher zum Verbraucherschutz bei, für den RAL Gütezeichen stehen.