Revision der RAL Gütesicherung für forstliches Vermehrungsgut abgeschlossen

Ein Spaziergang im Wald tut Körper und Seele gut. Der nahende Frühling ist ein guter Anlass, um mal wieder den Weg dorthin zu finden, denn jetzt kommt auch wieder mehr Bewegung in Flora und Fauna und die Pflanzzeit beginnt. Die Gütegemeinschaft für forstliches Vermehrungsgut setzt sich dafür ein, dass aus Setzlingen robuste, starke, widerstandsfähige Bäume werden. Sie sollen sich an die Herausforderungen der neuen Klimabedingungen anpassen und diese ohne Schaden überdauern. Um dies auch künftig sicherzustellen, hat die Gütegemeinschaft kürzlich eine Revision der Güte- und Prüfbestimmungen ihres gleichnamigen RAL Gütezeichens abgeschlossen. Bei Verleihung des RAL Gütezeichens werden ab sofort auch Vitalitätskriterien und die Adaptationsfähigkeit der sich ändernden Umweltbedingungen der Saaten berücksichtigt.

Eigentlich sind Forstlandschaften stabile, sich selbst regulierende Mikroklimata. Die heute darin wachsenden Bäume stammen aber oft aus einer Zeit, in der die Strapazen und Anforderungen des stark beschleunigten Klimawandels – beispielsweise lange Sommer mit über Wochen andauernder Hitze und Trockenheit – noch nicht existierten.

Die DKV – Gütegemeinschaft für forstliches Vermehrungsgut e V. hat dieses Problem erkannt. Sie wirkt seit ihrer Gründung vor über sechzig Jahren dem Baumsterben entgegen. Sie vergibt ihr gleichnamiges RAL Gütezeichen an forstwirtschaftliche Betriebe – darunter (Forst-)Baumschulen, Staatsforsten, Forstämter und Sämereien – und sichert so die hohe Güte des forstlichen Vermehrungsgutes. Diese Maßnahme zahlt nachhaltig und konsequent auf das Ziel gesunder Wälder ein.

Der besondere Mehrwert der Gütesicherung durch das RAL Gütezeichen besteht unter anderem darin, dass sie in Zeiten des Klimawandels die Artendiversität der Wälder über die Forstsamengewinnung erhält. Aus den Samenbeständen sollen möglichst resistente Neuzüchtungen entwickelt werden.

Daher wird genetisch hochwertiges Ausgangsmaterial für die Gewinnung von forstlichem Vermehrungsgut (Sonderherkünfte) ausgewählt. Das aus diesem Ausgangsmaterial gewonnene Vermehrungsgut wird mit dem RAL Gütezeichen gekennzeichnet. Die Güte- und Prüfbestimmungen umfassen daher das forstliche Vermehrungsgut und die Verwendung geeigneter, genetisch hochwertiger Herkünfte.

Darüber hinaus legen die Güte- und Prüfbestimmungen fest, dass vorliegende Erkenntnisse zur Diversität der Bestände bei der Anerkennung einbezogen werden sollen. All diese Aspekte dienen der Erhaltung und Verbesserung der Ertragsfähigkeit und Stabilität des Waldes.