Richtige Bodenpflege sorgt für Pflanzenwachstum und volle Blütenpracht übers ganze Jahr. Karin Luyten-Naujoks von der Bundesgütegemeinschaft Kompost hat ein paar Tipps parat, worauf es beim Düngen und der Bodenpflege ankommt:

Wann ist der Einsatz von Humusdünger sinnvoll?

Humusdünger wird zur Aufwertung des Bodens in Gärten aber auch in Blumenerden für Blumenkästen und -kübel angewandt. Bei der Neuanlage eines Gartens oder bei Neupflanzungen empfiehlt es sich, den Boden vorab gut mit Humus zu versorgen. Das schafft eine hohe Bodenfruchtbarkeit und ist Garant für ein gutes Wachstum von Nutz- und Zierpflanzen. In Blumentöpfen und Blumenkästen sorgen Humusdünger ebenfalls für ein gesundes Pflanzenwachstum.

Welchen Nutzen hat Humusdünger?

Die Besonderheit bei Humusdüngern ist, dass sie gleichzeitig Düngemittel und Bodenverbesserer sind. Sie helfen die Bodenstruktur zu verbessern, zum Beispiel im Hinblick auf dessen Wasserspeicherfähigkeit. Sie fördern außerdem die Entwicklung von Bodenleben, welches die Pflanzengesundheit fördert und Pflanzenkrankheiten unterdrückt. Zudem aber versorgen Humusdünger Pflanzen mit allen Nährstoffen, die für ihr Wachstum und ihre Gesundheit notwendig sind. Allerdings müssen Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf wie beispielsweise blühende Geranien während des Wachstums zusätzlich mit Stickstoff versorgt werden. Das gelingt durch die Zugabe von Hornspänen oder mineralischen Flüssigdüngern.

Wann ist die richtige Zeit zum Düngen?

Generell können Humusdünger ganzjährig eingesetzt werden. Es empfiehlt sich aber während der Vegetationszeit zu düngen, also von Frühjahr bis Sommer, da die meisten Pflanzen die Nährstoffe während dieser Zeit am nötigsten brauchen. Dabei ist es wichtig auf den tatsächlichen Nährstoffbedarf der jeweiligen Kultur zu achten. So haben Tomaten z. B. einen hohen Stickstoffbedarf. Dieser wird allein durch Humusdünger nicht gedeckt. Im Gegensatz dazu reicht für Ziersträucher die Nährstoffversorgung durch Humusdünger wie beispielsweise Fertigkompost aus. Da Kompost einen neutralen pH-Wert hat, erübrigt sich eine Kalkung der Böden.

Welcher Dünger ist empfehlenswert und wie viel sollte gedüngt werden?

Generell ist für den Einsatz im Zier- und Gemüsegarten Fertigkompost immer eine gute Wahl. Er wird auch als Mischungskomponente in Blumenerden und Bodenmischungen angeboten. Für welchen Dünger man sich entscheidet, hängt im Garten vom Zustand des Bodens ab. Bei verdichteten Böden, wie sie oft nach dem Hausbau auftreten, sollte grob fraktionierter Fertigkompost großflächig verteilt und eingearbeitet werden. Wer selbst Mischungen für Blumenerden herstellen will oder Humusdünger als Pflanzlochbeigabe nutzen möchte, benötigt feinkörnigen Kompost.
Wer auf Nummer sicher gehen will, was die Qualität von Kompost betrifft, der sollte unbedingt auf das RAL Gütezeichen achten, da bei diesen Produkten die hochwertige Qualität geprüft und die sorgfältige Aufbereitung sichergestellt ist. Detaillierte Informationen über die Zusammensetzung der Produkte und die entsprechenden Anwendungsempfehlungen sind in einem Prüfzeugnis zusammengefasst.

Worauf ist besonders zu achten?

Die Herstellung eines guten Bodenzustandes und die bedarfsgerechte Nährstoffversorgung der Pflanzen sind wichtig, aber man sollte auch nicht zu viel düngen, da das Pflanzen und Boden schaden kann. Für Gartenbeete gilt: Bei der Neuanlage sollte der Boden einmal grundlegend mit Hilfe von Humusdüngern aufbereitet werden. Danach genügt der Einsatz von Kompost alle drei bis fünf Jahre. Die Bundesgütegemeinschaft Kompost rät grundsätzlich, den tatsächlichen Bedarf an Humusdüngern von Pflanzen und Boden zu berücksichtigen. Hilfreich ist es dabei, Bodenproben aus dem eigenen Garten im Labor auf Pflanzennährstoffe, Kalk und den pH-Wert untersuchen zu lassen.